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Lightpainting - Lichtmalerei - Lichtkugeln - Lichtkunst

LAPP - Light Art Performance Photography



Fotografieren in absoluter Dunkelheit, echtes Malen mit Licht und Kunstobjekte nur mit Licht erschaffen.

Hier ein paar Beispiele meiner nächtlichen Aktionen:

Bild1:
Ein Composing, das versch. Lichtkugel und ein Lichtband vereint.



Bild 2:
Ein weiteres Composing, dieses entstand aus 2 Einzelbelichtungen. Zwei Light Spheres und die punktuelle Beleuchtung der Büsche wurden hier realisiert.


Diese ersten beiden Beispielbilder zeigen versch. Lightpaintings, die ähnlich einer "Mehrfachbelichtung" entstanden sind, d.h. 2 oder mehr Einzelbilder wurden zu einem Werk / Composing zusammengefügt.

Dies war an diesem Ort die einzige Möglichkeit die viel zu helle Umgebung (Straßenlaternen) durch relativ kurze Belichtungszeiten in den Griff zu bekommen.

Somit sind diese beiden Bilder keine Beispiele für die LAPP Technik (Light Art Performance Photography).

Sehr wohl jedoch sind es nette Anschauungsobjekte, die einen kleinen Teil dessen zeigen, was mit überschaubaren Mitteln zu realisieren ist.


"LAPP" geht einen Schritt weiter als nur Lichtmalerei:

Light Art Performance Photography (LAPP) zu deutsch: "Lichtkunst-Aufführungsfotografie" wurde in 2007 von JanLeonardo Wöllert entwickelt (oder weiterentwickelt & bekanntgemacht - ich hab nicht ausgiebig recherchiert).

LAPP ist eine Mischung aus Langzeitfotografie und Lichtkunstaufführung. Durch die Möglichkeit, festgelegte Bewegungen der Lichtquellen und teilweise recht spezielle technische Lösungen in einer "Performance" zu kombinieren, werden diese dynamischen Bewegungen in einer einzigen Langzeitbelichtung aufgenommen.

Durch die Belichtungszeit definiert sich die Zeitspanne, um die vorab festgelegten Bewegungen mitsamt den Lichtquellen wie in einer Choreographie aufführen zu können.

Bewegte Lichtquellen hinterlassen während einer Langzeitbelichtung Lichtspuren auf dem Sensor oder dem Filmmaterial. 

Ziel von LAPP ist es, ein Lichtkunstwerk mit  einer einzelnen Langzeitbelichtungsaufnahme entstehen zu lassen.

Eine Nachbearbeitung am Computer, muss sich daher auf Beschneiden, Tonwertkorrekturen, Nachschärfen, Sensorflecken wegstempeln sowie Farbanpassungen und vergleichbare einfache Standardbearbeitungen beschränken.

Alle nun folgenden Bilder sind keine Composings, es sind jeweils einzelne Aufnahmen, die nur in Lightroom beim Entwicklen des RAWs individuell optimiert wurden.

Bild 3:


Bild 4:


Bild 5:


Bild 3,4 & 5:
Dieser Ort war eine ideale Kombination aus Dunkelheit, Abgeschiedenheit (keine Leute die stören), besonderer Atmosphäre ("Lost Place") und dennoch keine 400 mtr. vom Urlaubshotel entfernt  ;-)


Als Fotograf der auch Workshops und individuelle Fotokurse anbietet, möchte ich gerne noch ein paar Details und Tipps verraten.

Bild 6:
Eine Lichtkugel in der Lichtkugel.

Wie geht das?
Prinzipiell sind genügend Tutorials und Anleitungen im Netz zu finden, daher soll hier eine Kurzerklärung reichen um zu erkennen, wie ich es realisiert habe:

Eine LED-Taschenlampe mit einem farbigen, halbkugelförmigen Aufsatz (Plastikkappe eines Deos) an eine Stange (Einbeinstativ) gebunden und diese entsprechend gedreht ergibt die äußere bläuliche Kugel.
Die innere, kleinere, grüne Lichtkugel kann entweder durch eine weitere Lampe weiter "innen" an der Stange montiert zur exakt selben Zeit entstehen, oder auch vorher mit einer kürzeren Stange und entsprechender "Lampe" durch ähnliches Drehen erzeugt werden.
Wichtig ist dabei das präzise Ein- und Ausschalten der Lichter, damit nur die Lichtspuren entstehen, die für die "Licht-Figur" notwendig sind.

Bild 7:
Nochmals ein Versuch mehrere Lichtkugel ineinander zu "zeichnen".
Hier wurde durch entsprechendes Drehen ganz bewusst eine Öffnung der äußeren Kugel konstruiert, damit man die inneren Licht-Figuren deutlicher sieht und der Effekt mehr in Richtung "Auge" geht.



Bild 8:
Ein Lichtband mit einem "Lichtschwert" mit Farbwechsler.

Es war mein erster Versuch ein Lichtband zu zeichnen. Was soll man besser machen?
-- Die LED Leiste (Lichtschwert) wackelt bei jedem Schritt in der Höhe, das sieht nicht gut aus und sollte entweder besser geübt werden, oder mit noch mehr "Dynamik" und schwungvollen Kurfen eleganter ausgeführt werden.
-- Durch die beiden Straßenlampen, die rechts und links vom Stativ standen, wird der Schatten sichtbar. Keine optimale Lokation, es ist dort zu hell.




Bild 9:
Eine blaue Lichtkugel mit sehr regelmäßigen Linien und Abständen.
Sowas geht freihand sicherlich nicht mehr. Also werden die LEDs auf eine runde Scheibe montiert und diese wird einmal rundherum gedreht.



Bild 9a:
Aus demselben RAW - also exakt dieselbe Aufnahme wie Bild 9 - wurde Bild 9a nun um +4,5 EV (Lichtwerte oder auch Blendenstufen genannt) heller entwickelt.
Dadurch ist zu erkennen was und wie es gemacht wurde und dass der Lichtkünstler sinnvollerweise komplett dunkel gekleidet ist um keine "Lichtflecken" im Bild zu "zeichnen".

Die flache "LED-Scheibe" wurde mittig an einem Stab befestigt und dadurch war eine zentrische Drehung zu schaffen.
In der anderen Hand ist die kleine Fernbedieung zu sehen, mit der ich die LEDs zum passenden Zeitpunkt ein- und ausgeschaltet hatte.
Leider war der Ausschaltzeitpunkt einen Tick zu früh, wie an der nicht ganz geschloßenen Kugelform (rechts) zu sehen ist.



Denkt bitte  immer daran:

Vorbereiten und planen:

- Tagsüber den Ort genau ansehen, gibt es Stolperfallen oder andere Dinge, die im Dunkeln Unfälle auslösen könnten?
- Ist der ausgesuchte Ort wirklich "sicher", muss ich evtl. beim Grundstückbesitzer fragen, oder darf ich hier ohne Genehmigung arbeiten?
- Könnten meine Lichter jemanden "anlocken oder stören" - egal ob Neugierige die "nur fragen", oder ob Polizei, Feuerwehr oder andere Sicherheitsleute...
- Werden Vollmond, vorbeifahrende Autos, Fahrräder oder Fußgänger stören?
- Hab ich auch alles dabei, sind alle Akkus geladen? Nix ist ärgerlicher als evtl. 1-3 Stunden hinfahren, alles aufbauen und dann streikt das Licht - weil die Akkus leer sind.
- Passt der Wetterbericht, hab ich die richtigen Klamotten (dunkel und keinesfalls mit Reflektoren)?
- Beim erstenmal war ich zu warm angezogen, die Lauferei und die Bewegungen sind teilweise echt sportlich.
- Beim dritten Male fror ich, da ich den Wetterbericht nicht verfolgt hatte und mich der nächtliche Temperatursturz um über 15° überraschend und eiskalt erwischte...
- Bei "lost places" sollte bitte immer gelten: Wir hinterlassen nur unsere Fußspuren, wir verändern, zerstören und klauen nichts.


Hinweise:
- Sämtliche Bilder und Beispiele auf dieser Seite sind ohne die Hilfe von weiteren Personen enstanden.
- Beim Einsatz von Pyrotechnik gelten natürlich noch ganz andere Sicherheitsmaßnahmen!
- Als Lichtquelle ist fast alles zu gebrauchen, hier kann man sehr kreativ und experimentierfreudig sein.
- Kinderspielzeuge wie Lichtschwerter mit LEDs will ich gerne extra erwähnen, sind meist preisgünstig und auch durch die Blinkeffekte sehr kreativ  einsetzbar, siehe "innere grüne Lichtkugeln".


Nun wünsche ich allen die sich für diese Art des kreatives Fotografierens interessieren, viel Spass bei den nächtlichen Aktionen.


Euer

Dieter Lukas - Panobilder.de





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Neben diesen Blog-Kurzartikeln habe ich noch einige Fachartikel zur Fotografie und Fototechnik  veröffentlicht.

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